Bauchdeckenstraffung – Chancen und Risiken der Abdominoplastik

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Die Bauchdeckenstraffung gehört – gemeinsam mit der Fettabsaugung und der Brustvergrößerung – zu den am häufigsten durchgeführten plastisch-chirurgischen Eingriffen weltweit. Die Gründe warum sich Frauen, aber auch Männer, diesem Eingriff unterziehen sind vielfältig und reichen von der unschönen Verformung des Hautgewebes nach der Schwangerschaft bis hin zur Gewebeerschlaffung nach einer starken Gewichtsabnahme.

Der Großteil der Patienten, die sich einer Abdominoplastik unterziehen, gibt dafür ästhetische Gründe an. Selbst mit strenger Diät und gesunder Ernährung kann sich die Haut nicht zurückbilden, wenn das Bindegewebe zu stark geschädigt ist. Es gibt allerdings auch diverse medizinische Indikationen, die eine Operation nötig machen, etwa wenn die Bauchmuskeln auseinanderweichen. Die Bauchdeckenstraffung muss von der Fettabsaugung unterschieden werden – möglich ist allerdings die Kombination beider Eingriffe.

Ästhetische Gründe für die Bauchdeckenstraffung:

  • Frauen bewegt häufig die mangelnde Rückbildung der Bauchhaut, etwa nach einer Schwangerschaft, dazu, sich einer Bauchdeckenstraffung zu unterziehen
  • Auch bei starker Gewichtsabnahme kann es sein, dass sich die Haut nicht mehr zurückbildet und unschön herabhängt

Medizinische Indikation für die Bauchdeckenstraffung

  • Haut am Bauch im Alter
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    Überhängende Fettschürze und daraus entstehende Entzündungen oder funktionellen Einschränkungen

  • Rektusdiastase, das Auseinanderstehen der Bauchmuskeln
  • Striaebildung durch vorhergehende Schwangerschaft, ein narbig ausgeheilter Einriss der Hautschicht im Unterbauch

 

Historische Entwicklung der Abdominoplastik

Die erste Bauchdeckenstraffung zur Behandlung einer Abdominalhernie wurde 1890 von den Chirurgen Darmers und Marx durchgeführt. Als Vater der Abdominoplastik gilt jedoch der Gynäkologe Howard Atwood Kelley, Professor am John Hopkins Hospital in Baltimore. Er half zur Jahrhundertwende zahlreichen Patientinnen, die durch die überhängende Fettschürze unter Ekzemen litten. In den folgenden Jahrzehnten entwickelten sich Verfahren und Methoden weiter. Die Basis der modernen, transversalen Schnittführung, entstand im Laufe der 60er-Jahre.

Unterschiedliche Verfahren der Bauchdeckenstraffung

Je nach individuellen Voraussetzungen des Patienten und dem gewünschten Ergebnis kann der Plastische Chirurg unterschiedliche Verfahren einsetzen. Während die klassische Schnittführung sowie die Ankertechnik bei größeren Hautüberschüssen zum Einsatz kommt, können mit der wellenförmigen Schnittführung kleinere Hautüberschüsse risikoarm entfernt werden.

Klassische Bauchdeckenstraffung

Bei der klassischen Schnittführung wird oberhalb des Schambeins von einem bis zum anderen Beckenkamm ein bogenförmiger Schnitt gesetzt. Der Bauchnabel und das darunterliegende Gewebe werden kreisförmig umschnitten. Der Hautfettmantel wird von der Faszie abgelöst, damit die eigentliche Bauchdecke einsehbar ist. Liegt ein Auseinanderweichen der Bauchmuskeln vor, können diese angenähert werden. Überschießendes Haut- und Fettgewebe werden entfernt. Anschließend werden das Unterhautfettgewebe und die Haut fußwärts gezogen. Der Nabel wird neu positioniert und eingenäht. Zwei Drainageschläuche werden gesetzt, um Blut- und Gewebewasser abzusaugen. Die Wundränder werden nun miteinander vernäht. Wird die geschilderte klassische Methode um einen senkrechten Schnitt ergänzt, spricht man von der Ankertechnik.

Partielle Bauchdeckenstraffung (sog. Mini-Dermolipectomie)

Bei etwas schlaffer Haut und Fettpölsterchen unterhalb des Bauchnabels und in der Bauchmitte ist die sog. Mini-Bauchdeckenstraffung das geeignete Verfahren. Weil der gesetzte, wellenförmige Schnitt kürzer ist und der Nabel nicht versetzt wird, ist die partielle Straffung deutlich risikoärmer. Ein Auseinanderweichen der Bauchmuskeln kann mit diesem Verfahren allerdings nicht behoben werden. Die partielle Bauchdeckenstraffung kann in Lokalanästhesie durchgeführt werden.

Anästhesieform

Die Operation wird unter Vollnarkose vorgenommen. Aufgrund der Schwere des Eingriffs ist ein stationärer Aufenthalt erforderlich, dessen Länge vom Allgemeinzustand des Patienten abhängt. Der Aufenthalt variiert zwischen zwei und sechs Tagen. Die tageschirurgische Bauchdeckenstraffung wird nur sehr selten empfohlen. Wegen der Spannung im Bereich der Nähte ist zwei bis drei Wochen Schonung angeraten.

Kontraindikationen

Der Eingriff stellt eine erhebliche Belastung für den Gesamtorganismus dar, weshalb eine relative Fitness und Gesundheit Voraussetzung für die OP sind.
Folgende Kontraindikationen gilt es zu berücksichtigen:

  • Herz-Kreislauferkrankungen
  • Gestörte Lungenfunktion
  • Gestörte Darmentleerungsfunktion
  • Starke Gewichtsschwankungen
  • Zu junges Alter
  • Psychische Instabilität
  • Stoffwechselerkrankungen
  • Diabetes (individuell)

Voraussetzung für den Eingriff ist ein genügender Hautfettgewebsüberschuss am Oberbauch. Dies ist dann nötig, wenn der Nabel weiter oben neu fixiert wird. Bei der klassischen Bauchdeckenstraffung, bei der ein Schnitt von Beckenkamm zu Beckenkamm gemacht wird, bleibt die Narbe deutlich sichtbar. Eine dezente Narbe ist auch am Nabelbereich erkennbar.

Vor der Operation

Um das Operationsrisiko zu vermindern, empfehlen Ärzte etwa vier Wochen vor der Operation das Rauchen einzustellen und eine maßvolle Diät zu halten. Im Idealfall wird ein leichtes Ausdauertraining absolviert, um die allgemeine Fitness zu steigern. Eine zu große Gewichtsreduktion sollte vor der OP allerdings vermieden werden, um das Immunsystem nicht zu schwächen. Vor der Bauchstraffung sollten alle Fragen vonseiten des Patienten in einem ausführlichen Beratungsgespräch mit dem behandelnden Arzt geklärt werden.

Patienten sollten 4 Wochen vor der OP:

  • Nicht Rauchen
  • Keinen Alkohol trinken
  • Gewicht halten
  • Leichten Ausdauersport betreiben
  • Nur Medikamente einnehmen, die mit dem Arzt abgesprochen sind
  • Auf Sonne aufpassen

So läuft die Operation ab

Abdominoplastik
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Die Bauchdeckenstraffung ist ein relativ schwerer Eingriff,  da im Anschluss an die OP eine  große Wundfläche verheilen muss. Um einen größeren Blutverlust rasch zu erkennen und um Gewebswasser abfließen zu lassen, werden Drainagen eingesetzt. Der Eingriff kann mit einer Fettabsaugung kombiniert werden.

So läuft die klassische Straffung der Bauchdecke ab:

  • Der Patient wird in Vollnarkose versetzt
  • Die Areale werden desinfiziert
  • Der Arzt zeichnet die überschüssigen Hautareale ein
  • Oberhalb des Schambeins wird ein wellenförmiger Schnitt gesetzt (Alternativ bogenförmiger Schnitt oder Ankerschnitt)
  • Um den Bauchnabel herum erfolgt ein weiterer Schnitt
  • Drainagen werden eingesetzt, um Blut und Gewebswasser abzuleiten
  • Der Bauchlappen wird gestrafft und vernäht
  • Der Bauchnabel wird an der passenden Stelle eingenäht
  • Nach der OP wird der Bauch mit einer Kompressionsbandage verbunden

 

Nach der Operation

Der Eingriff wird in der Regel kurzstationär oder stationär vorgenommen. Nach der OP folgt ein Krankenhausaufenthalt zwischen zwei und sechs Tagen. Direkt nach der Operation muss ein komprimierender Verband getragen werden, der nach fünf Tagen gegen ein Kompressionsmieder ausgetauscht wird. Zwei Wochen lang dürfen Patienten nicht Auto fahren. Zuhause sollte der Oberkörper erhöht gelagert werden, um ein Anspannen der Bauchmuskeln beim Aufstehen zu vermeiden. Nach etwa zwei Wochen ist der Patient wieder arbeitsfähig, soweit eine sitzende Tätigkeit verrichtet wird. Klingen die Schwellungen auch nach zwei Monaten nicht ab, können Lymphdrainagen unterstützend wirken.

Bis zu einen Monat nach der OP sollten Patienten:

  • nicht rauchen
  • keinen Sport treiben
  • weder Sauna noch Solarium besuchen
  • sich täglich drei Stunden sanft bewegen, um Thrombose vorzubeugen
  • rückfettende Salben oder Pflegelotion nutzen

Mögliche Komplikationen

Wie jeder Eingriff birgt auch die Bauchdeckenstraffung Risiken. Neben den allgemeinen OP-Risiken wie Infektionen und Embolien, kommen spezielle Risiken, z.B. Schmerzen, Schwellungen oder unschöne Dellen-Bildung, hinzu.

Folgend mögliche Risiken im Überblick:

  • Dellen und Asymmetrien
  • Wundheilungsstörungen und daraus resultierende Narben
  • Embolie und Thrombose
  • Infektionen
  • Taubheitsgefühl
  • Verkapselte Hämatome
  • Narbenwucherungen und Pigmentstörungen

Tipp: Die Bauchdeckenstraffung ist – genauso wie die Bruststraffung oder die Oberarmstraffung –  ein großer Eingriff, der nur von einem Facharzt für Plastische Chirurgie durchgeführt werden sollte. Achten Sie darauf, ob der behandelnde Arzt regelmäßig Fortbildungen besucht und über Kenntnisse und Erfahrungen in der Liposuktion verfügt. In dem Beratungsgespräch sollte der Arzt zudem über die Möglichkeiten und Grenzen der ästhetisch-plastischen Chirurgie aufklären und die Nachsorge besprechen. Von Reisen ins Ausland ist bei einem solch schwerwiegenden Eingriff abzuraten.

 

Kosten der Straffung

Bauchdeckenstraffung beim Schönheitschirurg
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Die Kosten für den Eingriff belaufen sich in Österreich im Schnitt auf etwa 7.000 Euro. Die Krankenkasse bezuschusst die Operation in der Regel nur dann, wenn eine medizinische Indikation vorliegt und die Bauchdeckenstraffung damit zur Heilbehandlung wird.

 

So lange hält das Ergebnis

Werden Gewichtsschwankungen vermieden, kann das Ergebnis durchaus viele Jahre Freude machen. Falls es nach einigen Jahren wieder zu einem ästhetisch störenden Bauch kommt, kann theoretisch erneut eine Straffung vorgenommen werden. Diese ist allerdings mit einem erhöhten OP-Risiko verbunden. Deshalb sollte der Eingriff nur einmal durchgeführt werden.

Bauchdecke straffen – diese Workouts helfen

Kaum jemand ist mit seiner Körpermitte zufrieden: ein flacher, straffer Bauch gilt als Schönheitsideal. Allerdings sind nur die wenigsten mit einem ansehnlichen Waschbrettbauch gesegnet. Wer einen bewussten und sportlichen Lifestyle pflegt und zusätzlich noch ganz gezielte Übungen absolviert, kann die Bauchdecke straffen.

Intensives Workout für einen straffen Bauch

Jeden Tag Sit-Ups? Nein danke! Inzwischen haben Fitnesstrainer zahlreiche unterschiedliche Übungen entwickelt, um die Bauchmuskulatur zu stärken. Wer zwei bis drei Mal die Woche etwa 20 Minuten trainiert, darf sich in einigen Monaten schon über eine schlanke Körpermitte freuen. Wesentlich ist, die Übungen korrekt auszuführen. Besonders der Nacken und der Rücken dürfen nicht versteifen.

Auch Ausdauersport und gesunde Ernährung sind wichtig

Bauch-Weg-Übungen allein genügen allerdings nicht. Grundsätzlich hilft auch Ausdauertraining, den Bauch zu straffen, die Fitness zu erhöhen und Kilos zu verlieren. Mindestens genauso wichtig wie das regelmäßige Training ist eine ausgewogene, gesunde Ernährung. Fett und Kohlenhydrate sollte in Maßen gegessen werden, während Eiweiß, also Fisch und Fleisch, sowie Gemüse mehrmals täglich auf den Teller dürfen. Auch ein spezieller Ernährungsplan für die Fettverbrennung kann helfen, rasch einen Sixpack zu erlangen.

Drei Blitz-Workouts für zwischendurch

Es gibt gleich mehrere Übungen, die jederzeit in den Alltag integriert werden können. Das perfekte Workout für alle, die nur wenig Zeit zum Trainieren haben und sich trotzdem einen flachen Bauch wünschen.

Mit folgenden Übungen schwindet der Bauch wie von selbst:

  1. Beine heben: Setzen Sie sich aufrecht auf einen Stuhl. Die Arme auf den Stuhllehnen abstützen. Die angewinkelten Beine gerade nach oben ziehen, die Füße vom Boden lösen. Die Position etwa zehn Sekunden halten, Füße abstellen und Übung bis zu zehn Mal wiederholen
  2. Treppen steigen: Nie wieder Fahrstuhl! Gewöhnen Sie sich an, Treppen zu steigen – und zwar so: Den Bauch anspannen, Knie möglichst weit nach oben ziehen, zwei Treppen gleichzeitig nehmen und den Rücken gerade halten. Tempo und Rhythmus variieren.
  3. Bauchmuskeln an- und entspannen: Dieses Workout geht immer, ganz egal ob Sie gerade sitzen, stehen oder liegen: Bauchmuskeln anspannen, Spannung fünf Sekunden halten und wieder entspannen. Übung etwa zehn Mal wiederholen, dann eine kurze Pause einlegen.

Workout für die geraden und die unteren Bauchmuskeln

Die geraden Bauchmuskeln bilden den wichtigsten und sichtbarsten Part für den sog. „Sixpack“. Der musculus rectus abominalis verläuft zu beiden Seiten der Medial-Linie des Bauches, vom Schambein bis unterhalb der Brust.

    • Crunches mit gestreckten Armen

Auf den Rücken legen, beide Beine anheben und die Knie beugen, so dass die Beine einen 90-Grad-Winkel bilden. Die Arme nach hinten ausstrecken. Erst einatmen, dann ausatmen und gleichzeitig den Oberkörper anheben. Beim Einatmen den Oberkörper wieder nach hinten Beugen, jedoch nicht flach auf dem Boden legen sondern immer etwas oberhalb bleiben. Die Übung mit jeweils fünfzehn Wiederholungen durchführen, insgesamt jeweils drei Einheiten mit kurzen Pausen dazwischen.

    • Beineheben

Die unteren Bauchmuskeln sind bei vielen Menschen nur wenig ausgeprägt. Das gezielte Training stärkt die untere Muskulatur. Auf den Rücken legen, die Beine liegen gestreckt auf dem Boden, die Arme locker neben dem Körper. Nun die Beine in einem Halbkreis anheben und nach oben führen. Dann ausatmen und die Beine wieder horizontal in Richtung Boden bewegen, ohne sie abzulegen. Die Übung etwa zwanzig Mal wiederholen, dazwischen eine kurze Pause einlegen. Wer den Schwierigkeitsgrad erhöhen möchte, kann die Beine überkreuzen.

    • Criss-Cross

Die Übung auf einem weichen Untergrund, am besten auf einer Gymnastikmatte ausführen. Die Beine leicht beugen und senkrecht in die Höhe strecken. Auch die Arme senkrecht nach oben halten. Die Schultern bleiben am Boden. Mithilfe der oberen geraden Bauchmuskeln die Schultern vom Boden heben und mit gestreckten Fingern versuchen, die Zehenspitzen zu erreichen. Die Position ein bis zwei Sekunden halten und sich wieder in die Ausgangsposition zurückbegeben.

Workout für die schrägen Bauchmuskeln

Die äußeren schrägen Bauchmuskeln umfassen die geraden Bauchmuskeln und sind wichtig für eine schöne, schlanke Taille. Sie steuern die Drehbewegung des Oberkörpers und sollten beim Sport nicht vernachlässigt werden.

    • Schräge Crunches mit angewinkelten Beinen

Auf den Rücken legen. Beine im rechten Winkel anheben, d.h. der Oberschenkel zeigt gerade nach oben, der Unterschenkel verläuft parallel zum Boden. Die Hände berühren den Hinterkopf, die Ellenbogen zeigen nach außen. Nun während dem Ausatmen den Oberkörper anheben und das linke Knie und den rechten Ellenbogen zusammenführen. Das rechte Bein bleibt inzwischen gestreckt oberhalb des Bodens. Je näher das Bein über dem Boden gehalten wird, umso schwieriger ist die Übung. Während dem Einatmen den Oberkörper wieder absenken, ohne ihn auf den Boden abzulegen. Zehn Mal wiederholen, anschließend die Seite wechseln.