Schlupflider korrigieren: Kleiner Eingriff mit großer Wirkung

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Kate Moss hat ihn und Claudia Schiffer auch: Den Schlafzimmerblick, bei dem Frau immer so aussieht, als käme sie gerade aus dem Bett. Ob die Schlupflider nun ein Makel sind oder eine charmante Variante der Natur, muss jeder für sich entscheiden. Von Schlupflidern spricht man dann, wenn der obere Teil des Augenlids über dem beweglichen Teil des Lids liegt und dieser deshalb kaum oder gar nicht zu sehen ist. Die Augen sehen dadurch kleiner aus, der Blick wirkt müde.
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Schlupflider: Makel oder Einzigartigkeit?

Wer seine Schlupflider korrigieren möchte, kann aus diversen operativen und nichtoperativen Eingriffen wählen. Neben der Operation der Schlupflider, können diese auch durch spezielle Schminktechniken für das Auge optisch etwas in den Hintergrund gerückt werden. Weitere Alternativen zur Operation sind Gesichts-Lymphdrainagen oder kleine Pflaster, die auf die Lidfalten geklebt werden.

Die Ursache der Schlupflider

  • Genetisch bedingt
  • Schwaches Bindegewebe
  • Natürlicher Alterungsprozess
  • Zu viel Sonne, Rauchen, ungesunde Lebensweise
Die Ursache von Schlupflidern findet sich in der genetischen Ausstattung einer Person. Deutlich zutage treten sie jedoch oft erst ab Mitte 30, wenn das Bindegewebe nicht mehr so straff ist und weniger Elastin und Kollagen gebildet wird. Zudem wird die Haut im Alter meist dünner, der Wasser- und Fettgehalt nimmt ab. Weil die Spannkraft nachlässt, bildet sich ein Hautüberschuss am Augenlid, der die Schlupflider verursacht. Auch die Lebensweise hat bekanntermaßen Einfluss auf die Haut: Wenig Schlaf, zu viel Alkohol und Sonne lassen auch die Gesichtshaut schneller erschlaffen.  Im Laufe der Zeit wölbt sich dann das Fettgewebe nach außen – im Extremfall sind auch Einschränkungen des Gesichtsfelds möglich.

Die plastisch-ästhetische Lidkorrektur

Inzwischen gilt die Lidstraffung als eine der am häufigsten nachgefragten Schönheits-OPs. Die OP, im Fachjargon Blepharoplastik genannt, wird meist ambulant durchgeführt, nach etwa acht Tagen ist der Patient bzw. die Patientin wieder „gesellschaftsfähig“.

Gründe für die Lidkorrektur

Vor allem Frauen leiden unter Schlupflider, da ihre Haut wesentlich dünner ist als jene der Männer. Der müde Blick lässt das Gesicht oft insgesamt älter  und weniger offen und frisch wirken. So wünschen sich vor allem Damen zwischen 40 und 50 Jahren den offenen, strahlenden Blick ihrer Jugend zurück. Während der restliche Körper mit Sport gestrafft werden kann, gibt es bei der Augenpartie keine Möglichkeit, das Problem selbst in die Hand zu nehmen.
  • Ein offener Blick lässt das Gesicht weniger müde und dadurch jünger aussehen
  • Bei starken Schlupflidern wird das eingeschränkte Sichtfeld „befreit“
Bei sehr starken Schlupflidern wird das kosmetische zu einem medizinischen Problem: Die überschüssige Haut kann die Funktionalität des Auges beeinflussen und etwa das Sichtfeld einschränken. Allerdings hat nur ein kleiner Teil der in Österreich und Deutschland durchgeführten Ober- und Unterlidstraffung medizinische Gründe, der Großteil der Patienten unterzieht sich aus ästhetischen Gründen einer OP.

Die Augenlidstraffung

Die Operation wird entweder mit dem Skalpell oder dem Laser bei ambulanter Betäubung  durchgeführt. In der Regel dauert sie etwa eine bis anderthalb Stunden. Die Narbe führt entlang der Oberlidfalte und ist im Regelfall nach einigen Monaten kaum mehr zu erkennen.
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Und so läuft die OP in der Regel ab:
  • Exakte Vermessung der Haut für symmetrisches Ergebnis
  • Chirurg zeichnet Skizze auf der Haut
  • Lokalanästhesie wird verabreicht
  • Feine Schnitte an Ober- und Unterlid
  • Oberhaut wird von Unterhautgewebe und Muskulatur abgetrennt
  • Fettgewebe und überschüssige Haut werden entfernt
  • Augenringmuskel und Fettkissen wird in Form gebracht
  • Schnitt wird mit dünnen, in der Haut versenkten Fäden vernäht (intrakutan)

Anästhesieform

Die Augenlidstraffung wird in der Regel ambulant und mit örtlicher Betäubung durchgeführt. Eine Beruhigungsspritze ermöglicht eine Art Halbschlaf, während der OP verspürt der Patient ein Ziehen an den Lidern. Nach dem Eingriff erfolgt eine Ruhepause von einigen Stunden, dann kann der Patient nach Hause gehen. Auch eine OP unter Vollnarkose ist möglich, birgt allerdings zusätzliche Risiken, die mit der Anästhesie einhergehen.  

Nach der Blepharoplastik

Die Augen sind bis zu drei, vier Tag lang geschwollen. Der Regelfall sind Blutergüsse rund um die Augen, die nach etwa einer Woche abklingen. Möglich ist außerdem, dass sich der weiße Teil des Augapfels für einige Tage eintrübt. Zudem kann es sein, dass sich die Augenlider nach dem Eingriff nicht richtig schließen lassen – wenn die Lidhaut anlegt, gibt sich dies wieder. Die Narbe ist im Regelfall bereits nach acht Tagen nicht mehr sichtbar. Zwei bis drei Tage nach der OP sollte der Patient Eisbeutel, Kompressen oder Schwarzteebeutel auflegen. Cremes und Salben sollten erst wieder nach einer Woche benutzt werden. Um die Blutergüsse zu kaschieren kann zwei Tage nach Entfernen der Fäden vorsichtig Make-Up aufgetragen werden. Sportliche Aktivität ist frühestens nach zwei Wochen Ruhezeit erlaubt.  

Mögliche Komplikationen

Wie jede OP gibt es auch bei der Augenlidstraffung mögliche Komplikationen. Im Vergleich zu anderen kosmetischen Operationen gibt es nur ein geringes Komplikationsrisiko, der Eingriff gilt als recht einfach und wenig aufwändig. Folgende Komplikationen kommen häufiger vor:
  • Abstehendes Unterlid
  • Schwellungen und Hämatome
  • Vermehrte Tränenproduktion
  • Störungen des Lidschlusses
  • Reizungen der Augenbindehaut
  • Augentrockenheit
  • Gerötete Schnittlinien
Folgende Komplikationen sind möglich, treten allerdings sehr selten auf:
  • Nachblutungen
  • Sehstörungen
  • Verlust der Sehkraft
In der Fachliteratur sind einige wenige Fälle von bleibenden Sehstörungen und gar vom Verlust der Sehkraft  bekannt. Die Ursache liegt aller Wahrscheinlichkeit in einer bereits vor dem Eingriff bestehenden Arteriosklerose der Augengefäße. Diese kann durch eine ärztliche Untersuchung vor der OP ausgeschlossen werden.

Kosten der Operation

  • Korrektur der Ober- und Unterlider: 2.000 bis 4.000 Euro (ambulant)
  • Korrektur der Oberlider: 1.200 bis 2.000 Euro (ambulant)
Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für den Eingriff nur dann, wenn es sich nicht um einen ästhetischen Eingriff handelt. Ist das Sichtfeld oder die Funktionalität der Augen durch die Schlupflider eingeschränkt, stehen die Chancen gut, dass die österreichische Krankenkasse zumindest einen Teil der Kosten übernimmt.

Kombination der OP mit Brauen-Korrektur oder Entfernung der Tränensäcke

Wer eine Korrektur der Ober- und Unterlider durchführen lässt, kann auch gleich die Tränensäcke mit entfernen lassen. Wer auch noch die Krähenfüße glätten möchte, kombiniert die Lidstraffung am besten mit einer Laserbehandlung. Oftmals wird Patienten geraten, vor der Lidkorrektur eine Augenbrauenkorrektur durchzuführen. In einigen Fällen reicht gar eine Augenbrauenkorrektur aus, um gleichzeitig auch den Blick zu „öffnen“.

Wie lange das Ergebnis hält – Wiederholung der Augenlidstraffung

Die sichtbare Wirkung der Korrektur bleibt länger erhalten als beim Lifting – in der Regel bis zu 15 Jahre oder länger.  Die OP kann später, falls sich die Lider wieder absenken, auch wiederholt werden.

Die Alternativen zur OP: Lymphdrainage, Pflaster und spezielle Schminktechniken

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Es muss nicht immer das Skalpell sein: Es gibt durchaus einige alternative Methoden, mit denen Schlupflider etwas „versteckt“ werden können.
  •  Schminktechnik: Mit einer speziellen Schminktechnik können Augenlider kaschiert werden. Dafür einfach den Teil des beweglichen Augenlides mit einem dunklen Lidschatten betonen. Dies verleiht dem Auge optische Tiefe. Der dunkle Lidschatten wird in Form einer Banane aufgetragen, die Wimpern mit Mascara betont und ein weicher Lidstrich am oberen Wimpernrand gesetzt.
  • Lymphdrainage: Die Gesichtsmassage vom Profi hilft, gestaute Flüssigkeit aus dem Gewebe zu bekommen. Viele Beautystudios bieten die sanfte Massage an.
  • Schwarzer und grüner Tee: Die Gerbstoffe im Tee haben eine abschwellende und kühlende Wirkung und können als SOS-Lösung die Spuren einer durchfeierten Nacht minimieren. Einfach Tee aufgießen, abkühlen lassen, Wattepads im Tee tränken und für ungefähr 15 Minuten auf die Lider legen.
  • Cremes: Schlupflider können leider nicht weggecremt werden. Allerdings können straffende Gesichtscremes zur Vorbeugung genutzt werden.