Hyaluronsäure: Schnell jünger aussehen

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Junge, frische Haut auch im mittleren Alter? Tatsächlich hält die ästhetisch-plastische Medizin inzwischen für jede Art von Falten den passenden Wirkstoff bereit. Unter das Messer legen muss sich dafür niemand mehr. Die Behandlung mit Hyaluronsäure & Co. dauert nicht länger als die Mittagspause und ist nicht allzu schmerzhaft. Der charakteristische Ausdruck im Gesicht wird nicht verändert, im Allgemeinen sehen Patienten einfach erholter und jünger aus, ohne dass von außen große Veränderungen bemerkt werden.
hyaluronsäure
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Folgende unterschiedliche Falten können unterschieden und behandelt werden:

  • Dynamische und mimische Falten entstehen durch die Bewegung der Muskeln. Dazu gehören etwa die Zornesfalte zwischen den Augenbrauen oder die Krähenfüße am Auge. Die dynamischen Falten können mit Botox, genauer mit Botolinumtoxin A, beseitigt werden.
  • Aktinische Falten sind ein Resultat der beschleunigten natürlichen Faltenbildung. So kann etwa die jahrelange UV-Strahlung aktinische Falten – etwa Knitterfältchen in Gesicht und Hals – fördern. Diese können entweder mit Laserstrahlung oder mit chemischen Peelings beseitigt werden.
  • Orthotstatische Falten sind Folge der Schwerkraft. Im Laufe der Zeit lässt die Festigkeit des Gewebes nach, Haut und Bindegewebe bewegen sich nach unten, Falten entstehen. Die Nasolabialfalte ist etwa eine dieser „Schwerkraft-Falten“. Sie können durch Fillermaterialien „aufgepolstert“ und so unsichtbar gemacht werden, etwa durch Eigenfett oder Hyaluronsäure.

Definition und Funktionen der Hyaluronsäure

Lange Zeit beherrschte Kollagen den Fillermarkt, nun ist es die Hyaluronsäure, die als Wundermittel im Kampf um die Schönheit gilt. Doch was ist Hyaluronsäure eigentlich? HA ist ein Glykosaminoglykan, ein körpereigener und wichtiger Bestandteil des Bindegewebes. Als Teil unterschiedlichster  Gewebe  erfüllt die Hyaluronsäure auch unterschiedlichste Funktionen. HA kann sehr viel Wasser binden – so besteht etwa der Glaskörper des menschlichen Auges zu 98 % aus Wasser, das an nur 2 % HA gebunden ist.
Glykosaminoglykan
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Der Körper produziert die Hyalurolsäure, die vor allem in unserer Haut steckt, also selbst. HA stützt kollagene und elastine Fasern, fängt freie Radikale ab und polstert die Haut auf. Doch ab dem 25. Lebensjahr geht die Menge an HA im Bindegewebe zurück – die Spannkraft der Haut lässt nach.

Weitere Funktionen der Hyaluronsäure:

  • Beständigkeit gegenüber Druck (z.B. Gallertkern der Bandscheiben)
  • Hauptbestandteil der Gelenkflüssigkeit („Schmiermittel“)
  • Erweiterung von Zellzwischenräume
  • Bildung größerer Riesenmoleküle
  • Auslöser für Zellteilungen und Zellwanderungen
Hyaluronsäure birgt einige weitere Überraschungen: So deuten Studien bei Nacktmullen darauf hin, dass Hyaluronsäure eine antikarzogene Wirkung haben könnte. Die unbehaarten Nagetiere werden bis zu 30 Jahre alt und entwickeln keine Tumore. Forscher vermuten, eine Ursache dafür könnte die verstärkte Bildung von Hyaluronsäure sein.  Die Nagetiere bilden viel HA, um damit ihre Haut zu schützen und zu pflegen.

Einsatz von HA in der Medizin

Aufgrund der oben genannten Eigenschaften ergibt sich eine Reihe von Einsatzgebieten der Hyaluronsäure in der Medizin:
  • Arthrose: HA wird in Gelenke gespritzt, um dort als Stoßdämpfer zu wirken und so Arthrose entgegenzuwirken.
  • Nasensprays und Augentropfen: Die HA wirkt der Austrocknung der Nasenschleimhaut und des Auges entgegen.
  • Behandlung von vesikorenalem Reflux bei Kindern
  • Nahrungsergänzungsmittel

Einsatz von HA in der ästhetisch-plastischen Medizin:

Lippen aufspritzen
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Hyaluronsäure gilt als wahres Anti-Aging-Wundermittel – dabei kann der körpereigene Stoff noch viel mehr, als „nur“ Falten wegzaubern. Ein Überblick:
  • Faltenunterspritzung: Der Filler polstert schwerkraftbedingte Falten, wie etwa die Nasolabial- oder Wangenfalten, auf
  • Modellierung der Lippen: Die Unterspritzung der Lippen mit Hyaluronsäure sorgt für mehr Volumen. Auch die Lippenkonturen können damit modelliert werden.
  • Aufbau von Gesichtskonturen: Die Unterspritzung an bestimmten Stellen polstert eingefallene Gesichter wieder auf. So erscheinen die Wangenknochen höher, das Gesicht wirkt straffer und fester.
  • Unterspritzung von Narben: Eingesunkene Narben können mit HA ausgeglichen werden. Neue Präparate, die auf nicht-animalischer, stabilisierter HA basieren, wurden speziell für die Behandlung von Körperdeformationen entwickelt, auch für große Narben. Das eingesetzte HA-Gel kann auch große Volumen wieder auffüllen.

So lange hält die Wirkung der Hyaluronsäure-Spritzen

Inzwischen gibt es auch Cremes, z.B. für die Augen, und weitere Produkte, etwa Tabletten, die mit Hyaluronsäure angereichert werden. Diese können allerdings nicht allzu tief in die Haut eindringen. Den stärksten Effekt entwickeln noch immer die lokal gesetzte Hyaluron Injektion, die vom Plastischen Chirurgen oder vom Dermatologen verabreicht wird. Unter die Haut gespritzt, werden Falten so gezielt aufgepolstert. Allerdings baut sich die HA mit der Zeit ab. So sollte die Anwendung zu Beginn etwa alle vier Monate wiederholt werden, anschließend etwa ein bis zwei Mal im Jahr. Die tatsächliche Wirkungsdauer hängt vom individuellen Zustand der Haut, vom unterspritzen Bereich und vom verwendetem Präparat bzw. der Zusammensetzung der injizierten Substanz ab.

Kosten

Wer schön sein will, muss tief in die Tasche greifen: Eine Sitzung, die etwa 15 bis 30 Minuten dauert, kostet zwischen 250 und 300 Euro, die Behandlung muss allerdings öfter wiederholt werden.  

Mögliche Nebenwirkungen

Häufigste Nebenwirkungen sind Schwellungen und anhaltende Hämatome. Bei Injektionsfehlern und mangelnder Desinfektion kann es zu Infektionen und Entzündungen kommen. Ein zu oberflächlich eingesetzter, zähflüssiger Filler kann Knötchenbildung hervorrufen. Auch können sich bei der Unterspritzung von sehr tiefen Nasolabial-Falten Wülste bilden. Im Allgemeinen ist Hyaluronsäure gut verträglich und ruft keine allergischen Reaktionen hervor.