Fadenlift – Vorteile und Risiken des „sanften“ Liftings

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Die ästhetische Medizin entwickelt stetig neue Methoden, um ein jugendliches Aussehen möglichst lange zu erhalten. Viele Frauen und Männer wünschen sich eine effektive Faltenbekämpfung mit einem natürlichen Ergebnis und kurzer Rekonvaleszenz-Zeit. Eine relativ sanfte und schmerzarme Methode, die diesen Wünschen entgegenkommt, ist das Fadenlift. Dabei werden feine Spezialfäden mit Widerhaken ins Unterhautfettgewebe eingelegt. Dadurch wird die Haut im Gesicht gestrafft und das Gewebe in die ursprüngliche Position angehoben. Beim sog. Happy Lift, bei dem sich die Fäden nach einigen Monaten komplett auflösen, gibt es einen tollen Nebeneffekt: Um die Fäden bildet sich neues Bindegewebe, wodurch die Haut auf Dauer stärker gefestigt wird. Das Fadenlifting kann auch am Hals durchgeführt werden.
Fadenlifting
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Von Korea nach Europa – das PDO-Fadenlift

1995 begann der koreanische Arzt Dr. Kim Don Jun Polydioxanon-Fäden auf Akupunkturnadeln einzubringen, um Rückenschmerzen zu lindern und Muskeln zu stützen. Später verbreitete sich die Methode in der ästhetischen Medizin Koreas. Seit gut fünf Jahren werden auch in den USA und in Europa im Bereich der ästhetischen Chirurgie vermehrt Fadenlifts durchgeführt.

Für wen eignet sich das Fadenlift?

Das Fadenlift eignet sich hauptsächlich für PatientInnen, die:
  • sich gefestigte, jugendliche Konturen wünschen
  • erste Falten kaschieren wollen
  • eine Alternative zum bereits durchgeführten Facelifting wünschen
  • im mittleren Alter sind (zwischen 35 und 55)
Ältere Patienten, die sehr erschlaffte Haut haben, sind keine geeigneten Patienten. Auch für Übergewichtige, Schwangere oder Personen mit bestimmten Allgemeinerkrankungen eignet sich das Fadenlift nicht.

Fadenlift – Ablauf der Behandlung

Der behandelnde Facharzt für ästhetische Medizin zeichnet die Markierungen für den Fadenverlauf ein und folgt diesen anschließend mit einer Nadel durch das untere Fettgewebe. Es entstehen kleine Einstiche bei den Ein- und Austrittpunkten der Nadel. So wird ein Kunststofffaden durch die Haut gezogen, anschließend der Faden in der Tiefe verankert und evtl. noch überflüssige Haut entfernt. Anschließend wird der Schnitt verschlossen. Mit der Zeit löst sich der Faden auf, das Gewebe ist in der gewünschten Position verwachsen (Anchorage- oder Double Needle-Technik).

Vorteile des Fadenlifts

Ästhetische Chirurgen geben die Vorteile des Fadenlifts im Vergleich zu anderen operativen Eingriffen, wie etwa dem Facelift, wie folgt an:
  • kaum sichtbare Narben
  • geringe Belastung für den Körper (im Vgl. zum klassischen Lifting)
  • rasche Heilung
  • geringes Schmerz- und Entzündungsrisiko
  • geringer Zeitaufwand
  • relativ kostengünstig
Im Vergleich zu Botox wirkt das Fadenlift natürlicher und weniger „maskenhaft“.

Kritik am Fadenlift

Allerdings gibt es auch kritische Stimmen. Einige plastische Chirurgen raten vom Fadenlift ab, da es ihrer Meinung nach schwierig ist, in ein dynamisches Gesicht „starre“ Fäden einzuziehen. Außerdem seien bei nicht idealer Verlegung der Fäden, diese unter der Haut tastbar und müssten dann wieder entfernt werden. Das klassische Lifting sei zudem sehr viel dauerhafter und effektiver.

Fadenlift-Techniken

Da die Schönheitsideale von asiatischen und europäischen PatientInnen auseinanderklaffen, werden in Europa meist leicht abgewandelte Techniken eingesetzt, die sich für „europäische“ Gesichter besser eignen. Gängige Faden-Einführungstechniken sind etwa die Anchorage-Technik oder die Sandwich-Technik.

Nach der Behandlung

Bis zu 24 Stunden nach dem Facelift ist die Mimik eingeschränkt. Eine Woche können nur weiche Speisen gegessen werden, Massagen oder Zahnarztbesuche sollten erst sechs Wochen nach dem Eingriff erfolgen. In den ersten Tagen werden eine erhöhte Schlafposition und eine Kühlung der betroffenen Stellen im Gesicht angeraten. Treten Schmerzen auf, werden leichte Schmerzmittel, wie etwa Paracetamol, verschrieben. Nach einigen Tagen werden die feinen Pflaster, die auf die Einstichstellen geklebt werden, entfernt. Kleine Rötungen können dann bis zu ihrer Abheilung mit Make-up gut kaschiert werden. Nach spätestens zwei Wochen sollten alle Beschwerden abgeklungen sein.

Dauerhaftigkeit des Ergebnisses

Das Ergebnis ist in der Regel nicht dauerhaft; meist „hält“ ein Fadenlift zwischen 6 und 36 Monaten an. Nach einer bestimmten Zeit kann das Fadenlift wiederholt werden.

Kosten für das Fadenlift

Je nach Behandlungsgebiet und Operationstechnik können die Preise für das Fadenlift variieren. In der Regel kostet die Behandlung ab 1.500 Euro inklusive Aufenthalt, Narkose sowie Vor- und Nachsorge.

Risiken und mögliche Komplikationen

Das Fadenlift ist ein relativ junges ästhetisches Verfahren, die Behandlungsmethoden werden aktuell weiterentwickelt. Aussagekräftige Studien gibt es kaum. Ein erfolgreiches Ergebnis hängt ganz wesentlich vom ästhetischen Chirurgen ab, ebenso wie von der Materialqualität. Deshalb empfiehlt es sich, sich vor dem Eingriff sehr genau über die Referenzen und Erfahrungen des ästhetischen Chirurgen zu erkundigen. Wie jeder Eingriff, birgt auch das Fadenlifting mögliche Komplikationen:
  • Sichtbarkeit der Fäden unter der Haut
  • Asymmetrien
  • Schmerzen
  • Parästhesien
  • Infektionen

Kontraindikationen

  • Schwangerschaft oder geplante Schwangerschaft
  • Allgemeinerkrankungen, etwa Bluthochdruck oder Schilddrüsenerkrankung
  • Unrealistische Erwartungen an das Ergebnis
  • Hautentzündungen