Facelifting – OP-Methoden, Möglichkeiten und Kosten

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Das Schönheitsideal der westlichen Welt begründet sich auf Jugendlichkeit. Straffe Brüste, volle Lippen, glänzendes Haar und ein faltenfreies, glattes Gesicht sind die Attribute, die gemeinhin als schön gelten. Kaum jemand über 40 entspricht diesem Ideal – das Leben hinterlässt seine Spuren, etwa mit „Krähenfüßen“ oder einem „Truthahnhals“.Ein klassisches Facelift wird, bis auf seltene Ausnahmen, erst ab einem Lebensalter  von rund 50 Jahren durchgeführt. Operative ästhetische Verfahren, wie etwa das Facelifting, können diese Spuren – zumindest für eine bestimmte Zeit – beseitigen.
Plastische Gesichtschirurgie
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Gründe für ein Facelifting:

  • Erschlaffte Gesichtshaut
  • Erschlaffte Haut am Hals
  • Gesenkte Augenbrauen und Tränensäcke
  • Tiefe Falten auf Stirn, an den Wangen, an den Lippen
Die Faltenbildung der Haut hängt vor allem von genetischen Faktoren ab. Allerdings spielen auch Umweltbedingungen, vor allem die Sonnenexposition, eine Rolle. Auch wenn alle Kulturen Jugendlichkeit als Schönheitsideal anstreben, bleibt es jedem selbst überlassen, Falten entweder als Makel oder als die durchaus auch als schön zu betrachtenden Spuren eines gelebten Lebens zu empfinden.

Verfahren und Methoden der plastischen Gesichtschirurgie

Noch vor einigen Jahren galt unter Ästhetisch-Plastischen Chirurgen die Devise: „Mehr hilft mehr“. Je mehr Haut jedoch entfernt wurde, umso maskenartiger wirkte das Gesicht. Jeder kennt die Bilder der Prominenten, die sich unter das Messer legten und anschließend wie die Comic-Ausgabe ihrer selbst aussahen. Mittlerweile gibt es durchaus Verfahren, mit denen sich dieser Masken-Effekt vermeiden lässt, etwa minimalinvasive Methoden, die nur winzige Narben hinterlassen. Nichts desto trotz gilt das operative Facelifting als die aufwändigste, anspruchsvollste und schwerwiegendste Operation in der Plastisch-Ästhetischen Chirurgie – deutlich aufwändiger als Bauchdeckenstraffung oder Fettabsaugung. Weil hier viel schiefgehen kann, ist es enorm wichtig, dass sich Patienten an Spezialisten mit langjähriger Erfahrung wenden. Plastische Chirurgen können aus einem Strauß  unterschiedlicher OP-Methoden wählen. Verschiedene Begriffe, die für dieselben oder ähnliche Methoden verwendet werden, sorgen allerdings  bei Patienten oft für Verwirrung. Im Folgenden werden die diversen Verfahren entweder nach Gesichtsbereichen, nach Straffungsebenen oder nach Schnittführungen unterschieden.  

Unterscheidung nach Straffungsebenen

Es gibt drei Ebenen, die gestrafft werden können: Die Haut, die tiefergelegene SMAS-Schicht des Gesichts oder die Gesichtsknochenhaut
  • Reine Hautstraffung („Model-Lifting“) Ein begrenzter Gesichtsbereich von der Wangenhaut bis zu den Schläfen wird gestrafft. Diese Straffungsart wird auch als Model-Lift oder Mannequin-Lift bezeichnet, da hier eine s-förmige Schnitt-Technik zum Einsatz kommt. Durch die reine Hautstraffung erscheint auch die seitliche Augenpartie jugendlich und frisch.
  • SMAS – Straffung der unteren Schichten („Doppel-Lifting“ oder „klassisches Lifting“) Hierbei wird nicht nur die Haut gestrafft, sondern die tieferliegenden Schichten, genauer das SMAS, eine Muskel-Bindegewebsschicht in der Unterhaut des Gesichts und des Halses. Die gesamte Wangenhaut wird angehoben. Die Bindegewebsschicht wird von der mimischen Muskulatur abgetrennt und auch nach oben versetzt. Die Haut wird dann mit versenkten Nähten fixiert. Der Vorteil der SMAS-Schicht: Sie ist zugfest und dünn. Allerdings ist die Gefahr, Gesichtsnerven zu verletzen, bei dieser Methode höher, da hier mehr Mimik-Nerven durch das OP-Gebiet verlaufen.
  • Tiefenschicht-Lifting („Dreischichtiges Lifting“) Beim sog. dreischichtigen Lifting werden vom Plastischen Chirurgen Muskulatur, Gewebe und Haut abgelöst und angehoben. Die Ergebnisse entsprechen in etwa denen des SMAS-Liftings, allerdings sind die Risiken größer.

Unterscheidung nach Gesichtsbereichen

Auch eine Unterscheidung der OP-Methoden nach Gesichtsbereichen ist möglich. Ziel jeder Operation ist stets, den charakteristischen Ausdrucks eines Gesichtes zu erhalten und möglichst eine natürliche Optik zu erzielen. Ein Überblick:
  • Oberes Facelift: Stirn- und Schläfenbereich
  • Unteres Facelift: Wange und Hals
  • Halslift: Straffung der Halspartie durch halbmondförmigen Schnitt unter dem Kinn
  • Brauenlift: Hautstreifen am Rand der oberen Augenbraue wird entfernt
  • Stirnlift: Vier bis sechs kleine Schnitte zwischen Stirn und Haaransatz, auch die Augenbrauen können so gleichzeitig angehoben werden
  • Midlift: Bereich zwischen Augen und Mundwinkel
  • Schläfenlift: Optische Hervorhebung der Wangen und Glättung der Augenpartie
 

Minimalinvasive Facelifting Verfahren

Facelifting
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Minimalinvasive Verfahren haben Hochkonjunktur – gerade in der ästhetisch-plastischen Chirurgie.
  • Endoskopische Verfahren Das sogenannte endoskopische Facelift ist eines dieser minimalinvasiven Verfahren, das nur winzig-kleine Narben hinterlässt. Allerdings kann mit dieser Methode nur geglättet, jedoch keine überschüssige Haut entfernt werden. Der Vorteil der Risiko- und Narbenarmut wird somit durch die das kleinere mögliche Einsatzgebiet, das sich auf die Stirn und die Augenbrauen beschränkt, wieder aufgewogen. So kommt das endoskopische Facelift nur für jüngere Patienten in Frage.
  • Contourlift bzw. Fadenlifting Auch das Fadenlifting bleibt auf jüngere Personengruppen beschränkt, da überschüssige Haut nicht entfernt werden kann. Der Chirurg setzt kleine Schnitte und schiebt dort spezielle Fäden mit winzigen Widerhaken unter die Haut. Die Fäden werden angezogen, das Gesicht erscheint gestrafft. Nach wenigen Wochen lösen sich die Fäden auf, vorher werden sie vom sich neu bildenden Bindegewebe eingeschlossen. Dadurch entsteht ein Volume-Up-Effekt – der Eingriff ist somit eine Kombination aus Lifting und Neubildung von Kollagen. Das Contourlift ist eine neue Methode, aktuell gibt es kaum aussagekräftige Studien zur Wirksamkeit und zu Risiken – im Schnitt soll das Facelift zwei Jahre halten. Der Eingriff erfolgt unter örtlicher Betäubung und dauert nur 15 Minuten. Kostenpunkt: Rund 1.500 Euro.
 

Anästhesieform

Die OP findet in der Regel unter Vollnarkose statt. Kleinere Operationen mit minimal-invasiven Methoden können auch unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Je nach angewandtem Verfahren dauert die OP zwischen zwei und fünf Stunden, sie erfolgt meist stationär.

Kontraindikationen

Je nach Alter und individueller Situation des Patienten kann der Chirurg unter diversen Verfahren wählen. Doch nicht immer ist ein Gesichtslifting möglich. Folgend die Kontraindikationen:
  • Schlechter Allgemeinzustand
  • Zu hohes oder zu junges Alter
  • Psychische Instabilität
  • Hoher Nikotinkonsum
  • Vorerkrankungen, etwa Herzerkrankungen
  • Allergien, etwa auf Lokalanästhetika
  • Krampfneigung
  • Thromboseneigung
  • Einnahme bestimmter Medikamente
 

Nach der OP

Für ein bis drei Tage muss der Patient einen weichen Kopfverband tragen. Am Ende der OP setzt der Operateur Drainagen an der Schnittstelle, damit das Wundsekret abfließen kann. Nach etwa zehn Tagen lassen die Schwellungen nach, die Haut spannt nicht mehr und die Hämatome bilden sich zurück. Während dieser zehn Tage soll der Kopf ruhig gehalten und beim Schlafen hochgelegt werden. Nach etwa zehn Tagen zieht der Chirurg die Fäden. Nach rund einem Monat sind die Patienten wieder gesellschafts- und arbeitsfähig. 14 Tage nach der OP sollten Patienten:
  • Keinen Sport treiben
  • Kopf ruhig halten und sich schonen
  • Nicht rauchen
  • Keinen Alkohol trinken
  • Keine blutverdünnenden Medikamente, etwa Aspirin, einnehmen
  • Auf Saunagänge verzichten
  • Auf Sonnenbäder verzichten (für drei Monate)

Mögliche Komplikationen

Das Facelift ist ein großer Eingriff, der eine Reihe von Komplikationen mit sich bringen kann. Neben den allgemeinen Narkoserisiken, wie etwa Thrombosen oder Embolien, sind dies:
  • Hämatome und Schwellungen
  • Taubheitsgefühle
  • Wundheilungsstörungen
  • Infektionen
  • Nachblutungen
  • Beeinträchtigungen des Haarwuchs
  • Narbenbildung
  • Andauerndes Taubheitsgefühl
  • Muskellähmungen
  • Asymmetrien

Kosten

Ab einem gewissen Alter ist Faltenbildung nicht zu vermeiden
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Faceliftings sollten nur von erfahrenen Spezialisten durchgeführt werden. So ist der Eingriff dementsprechend teuer und kostet je nach gewähltem Verfahren von etwa 6.000 Euro bis 20.000 Euro. Da es sich hierbei um einen rein ästhetischen Eingriff handelt, erstattet die Krankenkasse die Kosten nicht.

So lange hält das Ergebnis

Selbst das beste Facelifting hält nicht für immer. Nach etwa zehn bis vierzehn Jahren sehen Gesicht und Hals in etwa wieder aus wie vor dem Lifting. Theoretisch gibt es die Möglichkeit, die das Facelifting zu wiederholen. Da die Operation doch relativ schwerwiegend ist, raten einige Plastische Chirurgen davon ab.

Alternativen zum plastischen Facelifting

Es existieren gleich mehrere wirksame Alternativen zur OP – etwa die Faltenunterspritzung mit Fillern und das Faltenaufspritzen mit Botulinumtoxin A. Beide Verfahren sind nicht gänzlich risikolos, bergen jedoch ein deutlich geringeres Risiko als das klassische Facelift. Das Ergebnis ist leider nicht dauerhaft, die ästhetische Behandlung kann jedoch über Jahre hinweg immer wieder wiederholt werden. Sowohl die Behandlung mit Botox als auch mit Füllern, etwa Hyaluronsäure, ist relativ unkompliziert und dauert nur rund eine halbe Stunde.