Analbleaching  – Methoden, Wirkung und Risiken

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Grundsätzlich möchten Menschen schön und jung auf andere wirken. So hat die ästhetisch-plastische Medizin eine Reihe von Methoden entwickelt, um Falten im Gesicht zu bekämpfen und dieses jünger und frischer wirken zu lassen, um eine schmale Taille oder einen großen Busen zu formen. Neben diesen gängigen Schönheits-OP’s gibt es allerdings noch weitere kosmetische „Verbesserungen“, die wohl nur für eine kleine Gruppe von Personen interessant sind. Dazu gehört das Analbleaching, die Hautaufhellung im Bereich des Anus.
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Von der Pornoindustrie zum Mainstream

Das Anal bleaching wurde in der Pornoindustrie populär. Kein Wunder – erst durch die zunehmende Präsenz von Nacktheit in der Gesellschaft, also der rasanten Verbreitung von Pornofilmen, wurde der Intimbereich immer stärker ästhetisiert. Auch für die Genitalien gelten nun gesellschaftliche Schönheitsnormen und dazu gehört das Aufhellen des Hintertürchens. Vor dreißig Jahren wäre diese Entwicklung noch undenkbar gewesen. Das Bleaching ist allerdings auch heute noch vor allem eine amerikanische Sache – in Europa hat es sich der Trend (noch) nicht durchgesetzt. Auch deshalb, weil einige der Bleichcremes aus den USA in Europa gar nicht zugelassen sind.

Methoden des Anal bleachings

Bei fast allen Menschen ist die Haut im Bereich der Genitalien und des Anus stärker pigmentiert als die umliegende Haut. Von einigen Menschen wird dies als störend empfunden. Mittels des Anal bleaching bzw. dem Einsatz von bestimmten Cremes und Lotions, kann die dunklere Haut aufgehellt werden, sodass sie sich von der umliegenden nicht mehr unterscheidet. In der Regel werden säurehaltige oder keratolytische Lotionen für die Aufhellung  verwendet. Folgende Präparate und Artikel werden für das Anal bleaching eingesetzt:
  • Vitamin-A Cremes
  • Cremes mit Azelainsäure
  • Cremes mit Kojisäure
  • Lotionen mit Ascorbinsäure
  • Lotionen mit Tretinoin
  • Lotionen mit Rucinol

Wirkweise

Im Grunde werden für das Bleichen dieselben Cremes angewandt, die auch für die Behandlung von Pigmentflecken oder Sommersprossen genutzt werden. Die Wirkung der unterschiedlichen Inhaltsstoffe ist meist dieselbe: Die Tyrosinase, ein Enzym verantwortlich für die Synthese von Melanin und daher wichtig für den Schutz vor UV-Strahlung, wird im behandelten Areal blockiert. So werden die obersten Hautzellen nach einer Anwendung von etwa einem Monat heller – und bleiben solange heller, wie die Blockade der Tyrosinase aufrechterhalten wird. Wird die Creme abgesetzt, lässt die Aufhellung nach einigen Tagen nach.

Durchführung der Behandlung

In den USA bieten Dermatologen das Anal bleaching an, während es in Deutschland und Österreich kaum Dermatologen gibt, die diese Behandlung durchführen. Mögliche Alternativen sind Kosmetikstudios. Zudem kann das Bleaching auch zuhause durchgeführt werden, nachdem die entsprechende Lotion gekauft wurde.

Risiken und Nebenwirkungen

  • Irritationen
  • Hautrötungen
  • Brennen
  • Jucken
  • Narbenbildung
  • Infektionen
Vor allem in den USA, aber auch in Europa, enthalten die Bleichcremes oft Stoffe, denen eine gesundheitsschädigende Wirkung nachgesagt wird. Dazu gehören Hydrochinon und Tretinoin. So werden bestimmte Artikel für das Anal Bleaching in Europa gar nicht angeboten. In der Foto-Technik wird Hydrochinon beispielsweise für die Entwicklung von Bildern eingesetzt. Die Verwendung des Stoffs in Hautcremes wird geduldet, obwohl in Tierversuch eine krebserzeugende Wirkung nachgewiesen werden konnte. Ob Hydrochinon auch beim Menschen Krebs erzeugt bzw. welche Dosis für eine krebserzeugende Wirkung nötig ist, ist umstritten. Sollten nach Anwendung der Cremes Nebenwirkungen auftreten, kann der Hautarzt um Hilfe gebeten werden.
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Ergebnis

Je nach Hautfarbe und Pigmentierung kann das Ergebnis unterschiedlich ausfallen. Nicht immer reagiert die Haut wie gewünscht auf die Stoffe, es kann auch sein, dass sich die Haut noch dunkler als vorher oder noch heller als die umliegende Haut färbt.

Kosten

Die Preise für die Behandlung unterscheiden sich je nachdem, ob ein Dermatologe oder eine Kosmetikerin aufgesucht wird. Eine Bleichcreme mit einem Inhalt von etwa 25 Milliliter, kostet zwischen 15 und 25 Euro.  Sie muss jedoch regelmäßig gekauft und angewandt werden, da die Haut nach Absetzen der Creme nur einige Tage hell bleibt. Auf dem deutschen Markt gibt es derzeit keine eigens zu diesem Zweck produzierten Cremes, allerdings kann auf herkömmliche Bleich-Lotions gegen Pigmentflecken zurückgegriffen werden.